Regeln der digitalen Welt:

Digitale Systeme sind komplex

moderne digitale Systeme sind so kompliziert, dass ein einzelner Mensch nicht mehr dazu in der Lage ist, alle Abläufe im Detail nachzuvollziehen und zu verstehen.

Die Entwicklung von moderner Software und Hardware ist nur deshalb möglich, weil sich die einzelnen Programmierer und Entwickler jeweils auf ein Thema spezialisieren.

Dabei nutzen sie für ihre Arbeit das Ergebnis der Arbeit anderer Menschen in der Vergangenheit. Je weiter die Entwicklung fortschreitet, desto höher ist das Abstraktionsniveau.

Wenn du beispielsweise ein JavaScript-Programm programmierst, ist das nur möglich, weil andere Menschen vor dir den Browser programmiert haben, den du benutzt.

Sie konnten das nur tun, weil sie dabei auf Programmiersprachen wie C und C++ zurückgreifen konnten, die wiederum von anderen Programmierern aus Assemblersprachen erstellt wurden.

Digitale Geräte sind potenziell unsicher

Jeder, der mit einem komplexeren digitalen System arbeitet, muss damit rechnen, dass es sich unter Umständen nicht genau so verhält wie erwartet.

Leider führt die Komplexität solcher Systeme dazu, dass bei der Entwicklung in der Regel viele Sicherheitslücken entstehen und für lange Zeit unentdeckt bleiben, bis sie jemand findet und ausnutzt.

Manche dieser Sicherheitslücken werden von den Entwicklern auch absichtlich platziert oder aus Kostengründen nicht behoben. Teilweise werden solche Sicherheitslücken auch an internationale Geheimdienste und die organisierte Kriminalität weiterverkauft.

Du solltest also davon ausgehen, dass alle deine digitalen Daten grundsätzlich nicht vor fremdem Zugriff geschützt sind.

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

Auch im Internet und bei der Nutzung digitaler Geräte gibt es eine Vielzahl von Gesetzen, die regeln, was erlaubt ist und was nicht. Wer als deutscher Staatsbürger im Internet gegen deutsche Gesetze verstößt, macht sich strafbar und muss je nach Schwere des Gesetzesbruchs auch mit einer Geldstrafe oder mehrjähriger Gefängnisstrafe rechnen.

Weil es sehr viele verschiedene Gesetze gibt, die man im Detail meist nicht alle kennt, sollte man folgende Verhaltensregeln bei der Nutzung digitaler Medien befolgen:


Du bist im Internet nicht anonym

Bei der Nutzung des Internets hinterlässt du Spuren. Beispielsweise ist es sowohl für deine Netzwerkbetreiber als auch für die Hosting-Provider möglich, deine Online-Aktivitäten nachzuvollziehen.

Wer im Internet eine Straftat begeht, kann von den Behörden mithilfe dieser Daten überführt werden.

Auch viele Konzerne sammeln Daten über deine Internetnutzung.

Jeder digitale Dienstleister verfolgt seine eigenen Interessen

Hinter jeder Software und Hardware, die du nutzt, steht meistens ein Unternehmen, welches diese entwickelt und für dich bereitgestellt hat. Dir sollte klar sein, dass die meisten Unternehmen das nicht aus Nächstenliebe tun, sondern weil sie auf irgendeine Weise davon profitieren.

Besonders solche Dienstleistungen, die kostenlos sind, werden oft nur deswegen angeboten, weil dadurch deine Daten gesammelt werden können (z. B. welche Produkte dich interessieren) und weil Einfluss auf deine Entscheidungen genommen werden kann (z. B. welche Produkte du kaufst).